Willst Du privat etwas online über eBay oder andere Plattformen verkaufen, dann gilt: Gutes Foto – guter Verkaufspreis! Wir haben die besten Tipps für Einsteiger zusammengestellt.
Das Fotografieren der Ware ist ja nicht nur deshalb wichtig, weil der Kunde die Ware erkennen soll. So kannst Du beim online Verkauf den Zusatz machen: “Produktbilder sind Bestandteil des Angebotes”. Das erspart langwierige Erklärungen, oft sagt ein Bild mehr aus als 1000 Worte. Aber natürlich ist das Produktfoto auch ein wichtiges “Marketingtool“.
Produktfotografie: Muss es wirklich was Professionelles sein?
Klar, richtig fotografieren fängt mit der Kamera an. Aber es muss nicht gleich eine professionelle Digitalkamera sein. Wähle aus Deinem Bestand die Kamera mit der höchsten Auflösung aus. Das Handy ist gegenüber einer alten Kamera klar im Vorteil. Hast Du gar eine Spiegelreflexkamera? Noch besser! Aber auch mit dem Smartphone oder der Actioncam kannst Du gute Produktfotos erstellen, wenn Du einige Punkte beachtest.
Der Weg zum guten Produktfoto: Ansicht und Perspektive
Dass das Produkt möglichst bildfüllend abgelichtet wird versteht sich von selbst. Überlege Dir auch, aus welcher Perspektive Du Deinen Artikel fotografieren willst. Ist der Artikel besser erkennbar, wenn er im Stehen von oben fotografiert wird, oder eignet sich die Sitzposition besser, um die Ware von vorne oder von der Seite abzulichten?
Nimm das Foto, das den besten Eindruck von Deinem Produkt zeigt, auch als das Hauptfoto. Es ist dann das Produktbild, was in den Suchergebnis-Seiten und Vorschau-Seiten der jeweiligen Plattform zu sehen sein wird. Dieses Foto hat großen Einfluss drauf, wieviel Leute darauf klicken, bzw. wieviel Interessenten Dein Angebot überhaupt anschauen werden.
Meist bieten die Betreiber von online-Marktplätzen die Möglichkeit, mehrere Fotos einzustellen. Nutze dies für weitere Detail-Ansichten und bedenke: Ein potentieller Käufer hat nur diese Fotos, um sich informieren zu können! Also zeige den Artikel von allen Seiten. Möglicherweise muss auch die Unter- oder Rückseite sichtbar sein.
Belichtung/Blitzlicht
Wenn möglich, dann nutze Tageslicht für Dein Fotoshooting. Tageslicht bietet in der Regel eine bessere Beleuchtung als die eingebauten Blitze. Vermeide aber das grelle Mittagslicht. Achte darauf, dass Du die Sonne (bzw. das Fenster) im Rücken hast. So wird Dein Objekt angeleuchtet, und Du musst nicht gegen das Licht fotografieren.
Muss der Gegenstand in einer geschlossenen, dunklen Kammer abgelichtet werden, zum Beispiel, weil er nicht leicht hin- und hertransportiert werden kann, dann geht es natürlich nicht ohne Blitzlicht. Nutze aber dann weitere Lichtquellen so gut wie möglich (Deckenlampe usw). Denke immer daran: Das Objekt muss angeleuchtet werden, nicht Du!
Hintergrund für Produktfotografie
Der Hintergrund sollte farblich mit der Ware kontrastieren, um diese im Bild besonders hervorzuheben. Ein einfarbiger Hintergrund eignet sich besser, weil er ruhiger wirkt und somit die Aufmerksamkeit stärker auf das Objekt richtet. Jedoch sollte die Farbe nicht knallig sein. Meistens bist Du mit einem weißen Hintergrund am besten bedient.
Auch darf kein weiterer Gegenstand im Bild zu sehen sein, da dies zu Missverständnissen führen kann. Möglicherweise denkt der Käufer, er bekommt den betreffenden Gegenstand mitgeliefert oder der Artikel besteht aus mehreren Teilen.
Blende, Belichtungszeit, Stativ
Bei Kameras, wo Du die Blende einstellen kannst gilt: Blende so geschlossen wie möglich. Das entspricht einer hohen Blendenzahl, wie etwa Blende 11, Blende 16 oder gar noch mehr.
Warum? Dadurch bekommst Du mehr Schärfentiefe. Produktfotografie heißt ja, dass auch Details möglichst gut gezeigt werden. Doch je größer der Blendenwert, desto länger die nötige Belichtungszeit, und somit auch die Gefahr des Verwackelns. Nimm daher ein Stativ, wenn vorhanden. Ansonsten Kamera irgendwo auflegen, das hilft auch etwas.
Über die Empfindlichkeit (ISO) kannst Du auch etwas mehr rausholen. Versuche ruhig ISO 800 oder mehr. Je höher der ISO Wert, desto mehr kannst Du bei der Belichtungszeit sparen, also diese verkürzen.
Zusätzliche Hilfsmittel für die Produktfotografie
Natürlich gibt es auch Hilfsmittel, um die Qualität des Fotos zu erhöhen. Wenn Du öfters Produktfotos machst für eBay & Co, dann solltest Du darüber nachdenken, sowas zu kaufen. Solche Hilfsmittel kosten nicht die Welt.
So sind ein Lichtzelt bzw. Lichtwürfel ganz praktische Helfer. Du kannst dies auch selber machen aus einem Pappkarton, dessen Seitenwände bis auf einen Rahmen ausgeschnitten werden. An den ausgeschnittenen Seiten wird Transparenzpapier angebracht. So kannst Du von der Seite Licht auf die Verkaufsware, die sich im Lichtkasten befindet, strahlen lassen. Das Licht wird durch das Transparenzpapier weicher, und die Aufnahme wirkt nicht so grell. Zum Belichten genügt eine kleine Schreibtischlampe oder sogar eine Taschenlampe, deren Höhe so eingestellt wird, dass das Licht von der Seite in einem bestimmten Winkel auf den Verkaufsartikel strahlt.
Eine Alternative ist die Softbox, eine Art Strahler, der ein schönes diffuses Licht erzeugt. Günstige Modelle gibt es teils unter 30 Euro.
Die Dateigröße
Meist werden Deine Fotos im JPG Format vorliegen. Hier wird gern vergessen, die Dateigröße zu reduzieren. Wir sind ja nicht im Print Bereich, d.h. für eine gute online Darstellung von Produktfotos braucht kein Monitor eine 6 MB große JPG Datei. Wenn Du etwas von Bildbearbeitung verstehst oder entsprechende Software hast, wie etwa das frei erhältliche GIMP, dann reduziere die Dateigröße so gut wie möglich.
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